New York besuchte ich letztes Jahr mit meiner 6-köpfigen Familie. Mein Eindruck von damals war, dass New York dreckig, anstregend, laut und voll ist. Eigentlich wollte ich nicht noch einmal nach New York, aber Lenny wollte gerne hin, also kam ich mit.

Wie sich herausstellte, bietet die Stadt viel mehr, wenn man nicht dauerhaft gucken muss, dass man den Rest oder Teile seiner Familie nicht verliert und wenn nicht die eine Schwester in diesen, die andere in den anderen Laden, die Mutter in dieses Museum und ich eigentlich nur eine halbe Stunde länger Schlafen möchte.

Die meisten Attraktionen kannte ich zwar schon, aber da wir eine Attraktion pro Tag ansahen und sonst auch etwa die gleichen Ziele hatten, hatte ich viel mehr Zeit alles auf mich wirken zu lassen.

Ich entdeckte auch neue Dinge, wie zum Beispiel den High Line Park, der einer meiner Highlights von New York war. Alles war plötzlich viel entspannter und man hatte Zeit, alle Details dieser überwältigenden Stadt auf sich wirken zu lassen.

San Francisco hatte ich nur ein Wochenende lang, während meines LA-Austausches 2010, gesehen. Diese Stadt war mir damals schon als sehr europäisch aufgefallen. Damals war jedoch die einzige andere Stadt, die ich kannte, Los Angeles, welche einfach ein Fall für sich ist. Doch konnte ich diesen Eindruck von damals wieder bestätigen. Die vielen Häuser im viktorianischen Stil, die eher kühle Temperatur, das funktionierende Bus-System. Dieses mal sah ich auch mehr von der Umgebung, mit den vielen Häusern an den Hängen in Tiburon und Sausalito.

Doch was San Francisco, dieses Mal wirklich besonders und einzigartig machte, war unsere spontane Firmentour, die ich mit Lenny machen konnte. Für einen Familienurlaub wäre das natürlich nichts gewesen.

Nach meinem Los-Angeles-Austausch vor 3 Jahren (das ist das Video von damals) war der dominierende Eindruck der Stadt: "Wie kann man da nur leben?". Zwar war ich fasziniert von der flachen Tristheit der Stadt, den riesigen Highways und der Athmosphäre der vielen Filme, die hier spielten. Doch schön war es hier nicht. Man konnte nicht viel machen und ohne Auto war man erst recht aufgeschmissen.

Mein Eindruck dieses Mal war viel besser. Ich führe das unter anderem darauf zurück, dass ich in der kurzen Woche deutlich mehr von LA gesehen habe, als vor 3 Jahren. Viele Orte, die wohl eigentlich zum Standard-LA-Programm gehörten, hatte mir meine (wohl eher unmotivierte) Gastfamilie damals gar nicht gezeigt. Nicht mal Venice Beach hatte ich damals gesehen.

Die Familie, bei der wir dieses Mal hausierten, hatte ich auch auf dem Austausch kennengelernt. Es war die Gastfamilie eines meiner damaligen Mitreisenden. Da grad Sommerferien waren, war unsere Gastfamilie auch nicht vom Schulalltag abhängig.

So sah ich dieses Mal viel mehr von der Stadt und durch den Studiobesuch auch viel mehr von "Hollywood", als den Gang über den touristischen Walk of Fame. Ohne Auto ist man in Los Angeles aber tatsächlich aufgeschmissen (wie ich auch in den paar Tagen der Vidcon merkte) und ohne eine so bemühte und herzliche Gastfamilie wäre dieser Besuch kaum möglich gewesen.

Die letzten 2 Wochen in Illinois waren eher entspannt. Die waren mehr Urlaub, als Abenteuer und rundeten das ganze für mich gut ab. Ferien, nur halt bei einer amerikanischen Familie zu Hause und nicht bei mir. Zusammen mit einer guten Freundin.

Für mich war diese Reise großartig. Die 3 Wochen mit Lenny waren abenteuerlich und einzigartig. Ich kannte die 3 Städte bereits, aber ich erlebte sie alle diesmal ganz anders. Es war meine erste große Reise ohne Eltern oder andere geistig ausgereifte Menschen und das war spannend.

Lenny und ich kriegen uns sonst gern mal in die Haare, aber die Reise lief komplett reibungslos. Es war ein tolles Erlebnis und ich glaube, wir beide werden es so schnell nicht vergessen.